Mit solidarischen Küchen gegen den Faschismus

In Brasilien haben die Pandemie und die katastrophale Regierungspolitik des Rechtsaussenpräsidenten Jair Bolsonaro verheerende Auswirkungen gezeigt. Nicht nur war die Zahl der an Covid-19 Verstorbenen rund viermal höher als der weltweite Durchschnitt. Zahllose Menschen verloren von einem Tag auf den andern ihr Einkommen. „Brasilien hat unter der Covid-19-Pandemie gelitten, aber bis heute leidet das Land unter der Pandemie des Hungers“, schreibt die Obdachlosenbewegung MTST. Rund 33,1 Millionen Menschen im Land haben nicht genug zu essen, sechs von zehn Brasilianer*innen haben keine Ernährungssicherheit. Der Hunger, den die Welternährungsorganisation 2014 in Brasilien als überwunden erklärt hatte, ist mit voller Wucht zurückgekehrt.

Die sozialen Bewegungen haben seit Beginn der Pandemie wichtige Solidaritätsarbeit gegen die  Verbreitung von Covid-19 und gegen den Hunger geleistet. In den verarmten Vierteln verteilten sie Nahrungsmittelpakete und informierten über Massnahmen zum Gesundheitsschutz. Die Obdachlosenbewegung MTST betrieb Hotlines für Rechtshilfe sowie für physische und psychische Gesundheit. In einer Zeit, in welcher soziale Kontakte nur reduziert stattfinden konnten, waren diese Mittel enorm wichtig, um den Menschen Mut zu geben und den Zusammenhalt der Bewegung zu sichern.

Gleichzeitig hat die MTST solidarische Küchen aufgebaut. Mittlerweile existieren 32 solche Küchen in zwölf Bundesstaaten. Sie sind in armen Vierteln öffentlich und niederschwellig zugänglich, mehrere Tausend Personen erhalten hier täglich eine oder mehrere Mahlzeiten.

Die solidarischen Küchen sind nicht nur ein Ort der Hungerbekämpfung, sondern auch der Basisorganisierung und der Bildung.

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