Jahresbericht 2020 des SOLIFONDS: Mit Solidarität aus der Krise finden

Die Covid-19-Pandemie hat 2020 auch die Arbeit des SOLIFONDS weitgehend geprägt. Soziale Bewegungen im Globalen Süden haben gegen die Pandemie und die Folgen der Eindämmungsmassnahmen mit Selbstorganisation und Solidarität angekämpft. Dabei wurden sie vom SOLIFONDS unterstützt.

Die Covid-19-Pandemie trifft die sozial Schwächsten im Globalen Süden besonders stark. Ihnen standen gleich zu Beginn und bis heute die sozialen Bewegungen zur Seite. In Brasilien, Pakistan, Togo, Südafrika und Bangladesh leisten sie direkte Hilfe mit Nahrungsmitteln und Gesundheitsvorsorge. Und kämpfen zusammen mit den Arbeiter*innen gegen Entlassungen und für ausstehende Löhne sowie gegen die Räumung informeller Siedlungen. Weil sie zudem die politischen Umstände anprangern, die die Krise verschärfen, sehen sie sich vielerorts Repression ausgesetzt. Der SOLIFONDS konnte sie in ihrer Solidaritätsarbeit schnell und unbürokratisch unterstützen.

Im Geschäftsjahr 2019/2020 unterstützte der SOLIFONDS zudem auch die Arbeit von gewerkschaftlichen Organisationen, die Arbeiterinnen in prekären Verhältnissen unterstützen. So etwa Hausarbeiterinnen in Brasilien und Togo, die für ihre Rechte kämpfen, oder palästinensische Arbeiterinnen, welche sich gegen sexuelle Gewalt am Arbeitsplatz wehren.

Ein weiterer Schwerpunkt der SOLIFONDS-Arbeit in diesem Jahr war die Verteidigung von Land und Lebensraum gegen Bergbau, Fracking und Megainfrastrukturprojekte. Dorfgemeinschaften in Westafrika wehren sich gegen Vertreibungen und Enteignungen durch Bergbauprojekte und Palmölmonokulturen. In Kolumbien, Mexiko und Brasilien wehren sich Gemeinschaften gegen Staudämme und Verkehrskorridore, die ihren Lebensraum bedrohen. Sie kritisieren das extraktive Modell, welches ohne Rücksicht auf Mensch und Umwelt Ressourcen abbaut.

Leider nahmen 2020 Repression gegen soziale Bewegungen und deren Kriminalisierung zu. In Kolumbien sind soziale Bewegungen besonders bedroht, zahlreiche Führungspersonen wurden ermordet. Gleichzeitig sind alternative Medienplattformen vermehrt unter Beschuss geraten und in der Türkei ist es für kurdische Theatergruppen immer schwieriger, öffentlich aufzutreten. Auch in diesen Fällen hat der SOLIFONDS solidarische Unterstützung geleistet.

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www.solifonds.ch/berichte