Im südspanischen Huelva arbeiten marokkanische Saisonarbeiterinnen zu prekären Bedingungen auf den Erdbeerfeldern. Lange Arbeitstage, tiefe Löhne, schlechte Unterbringung, sexualisierte Gewalt sind nur ein paar Stichworte. Seit ein paar Jahren haben die Arbeiterinnen begonnen sich zu organisieren. Nicht selten werden aber Arbeiterinnen entlassen, wenn sie sich gegen die Missstände wehren, und müssen nach Marokko zurückreisen – mit der Gefahr, in Spanien keine Arbeit mehr zu finden. Nun spannen die südspanische Landarbeiter*innengewerkschaft SOC-SAT und die Organisation der marokkanischen Landarbeiterinnen OSAF zusammen, um bessere Arbeitsbedingungen auf den Erdbeerfeldern zu erkämpfen. Dies erlaubt ihnen, die Arbeiterinnen bereits bei der Rekrutierung in Marokko zu informieren und mit der Gewerkschaft in Huelva in Kontakt zu bringen. Diese kann sie während ihres Arbeitseinsatzes unterstützen, aber auch nach der Rückkehr der Erntearbeiterinnen nach Marokko bleibt der Kontakt bestehen – dies ist etwa im Fall eines Rechtsverfahrens wegen ausstehender Löhne oder sexueller Übergriffe wichtig. Gleichzeitig stärkt die Zusammenarbeit der beiden Gewerkschaften die Arbeiter*innenbewegung in beiden Ländern.
An der Veranstaltung berichten eine Erntehelferin und eine Gewerkschaftsaktivistin über die Arbeitsbedingungen auf den Erdbeerfeldern in Huelva und über ihren länderübergreifenden Kampf für Arbeitsrechte.