Vor 25 Jahren endete die Apartheid mit den ersten freien Wahlen in Südafrika. Das neue demokratische Südafrika war mit der Hoffnung verbunden, die diskriminierenden und rassistischen Strukturen der Apartheid überwinden zu können. Entgegen diesen Hoffnungen sind die sozialen Ungleichheiten in Südafrika enorm. Wiederholt und jüngst im Sommer 2019 kam es zu gewaltsamen Übergriffen gegen Migrant*innen aus afrikanischen und asiatischen Ländern. Die Landfrage ist besonders in den Städten hochexplosiv. Das Wirtschaftsmodell, das auf der Ausbeutung von Rohstoffen gründet, funktioniert nicht mehr. Demgegenüber bestehen korrupte Netzwerke aus dem Apartheidregime im demokratischen Südafrika weiter und verschärfen die sozialen Probleme und die Ungleichheit zusätzlich.
Zusammen mit befreundeten Organisationen hat die KEESA diese Veranstaltungsreihe in die Wege geleitet, um mit Mondli Hlatshwayo und Busisiwe Diko aktuell brennende Fragen um soziale Ungleichheit, Xenophobie und Vertreibungen zu diskutieren. Mondli Hlatshwayo, ein ehemaliger Anti—Apartheid-Aktivist, setzt sich seit langem mit Fragen der Migration, der Rechte der Arbeiter*innen und den Bildungschancen auseinander. Busisiwe Diko ist eine junge Aktivistin von Abahlali baseMjondolo. Diese in Durban entstandene Bewegung gegen Vertreibungen von Slumbewohner*innen setzt sich aktiv für das Recht auf Wohnen und damit für ein neues Landrecht ein. Von unseren beiden Gästen werden wir mehr zu den Ursachen und Hintergründen der heutigen Misere in Südafrika erfahren, aber auch zu mutigen Formen von Widerstand. Wie kämpfen soziale Bewegungen gegen Ungleichheit, Xenophobie und Vertreibungen? Wie können sie Südafrikas Zukunft gestalten und zu einer echten Demokratisierung beitragen? Und wie können Schweizer Aktivist*innen und Organisationen diese Kämpfe unterstützen und von ihnen lernen?