«Das Leben von Frauen und Mädchen soll frei von Gewalt sein»
Kolumbien: Mit Solidarität gegen Gewalt
«Das Leben von Frauen und Mädchen soll frei von Gewalt sein»
Frauenbewegungen haben in den vergangenen Jahren weltweit für eindrückliche, starke Mobilisierungen gesorgt. So auch in der Schweiz mit dem Frauen*streik am 14. Juni.
Ein wichtiges Thema bei all diesen Mobilisierungen ist Gewalt gegen Frauen. Darunter sind körperliche Gewalt, Frauenmorde und sexuelle Übergriffe zu verstehen, aber ebenso abwertende Sprache und Diskriminierungen etwa bei Löhnen. Je nach Herkunft, Hautfarbe, sozialer und kultureller Zugehörigkeit sowie sexueller Orientierung sind Frauen unterschiedlich und mehrfach betroffen. Auch in Kolumbien ist Gewalt gegen Frauen ein wichtiges Thema der Frauenbewegungen. Der Friedensprozess hat zwar Hoffnungen auf Veränderungen geweckt, doch der Frieden ist in Konflikt betroffenen Regionen nicht angekommen. Im Gegenteil: Morde, Übergriffe und Drohungen gegen Aktivist*innen sozialer Bewegungen und gegen ehemalige Kämpfer*innen der demobilisierten FARC-Guerilla und ihre Angehörigen haben zugenommen, insbesondere seit dem Amtsantritt des aktuellen Präsidenten Iván Duque im August 2018.
In diesem Szenario setzt sich die Frauenbewegung in Cajibío, einem ländlichen Gemeindegebiet des Departements Cauca im Süwesten Kolumbiens, gegen Gewalt an Frauen und Mädchen ein. Das Gebiet ist stark von der politischen Gewalt betroffen und hat eine besonders hohe Zahl von Morden und Übergriffen zu verzeichnen. Als eine Aktivistin entführt wurde, antworteten die Frauen in Cajibío mit einer Solidaritätskarawane. Daraus entwickelten sich weitere Aktivitäten und es entstand eine Frauenbewegung, die Grundsätze für das Leben in den Gemeinschaften und sozialen Bewegungen festgelegt hat. Dazu gehört, dass ihr Leben frei von Gewalt gegen Frauen und Mädchen sein soll. Darauf richtet die Frauenbewegung ihre Arbeit aus.
Ebenfalls um Gewalt geht es bei einem Projekt der alternativen Medienplattform Colombia Informa: Sie will bei ihrer Berichterstattung dafür sorgen, dass die Perspektiven der LGBTIQ-Community vertreten sind, und damit einen Beitrag gegen Homophobie und Transphobie leisten. Dafür bildet sie Vertreter*innen der LGBTIQ-Gemeinschaft für die Berichterstattung aus und sorgt dafür, dass sie in den alternativen Medien präsent sind und aus ihrer Sicht berichten. Auch hier gilt: Mit Solidarität gegen Gewalt.