Die Gefängnisse in der Türkei sind und bleiben auch nach den jüngsten Wahlen überfüllt. Abgeordnete wie Figen Yüksekdağ und Selahattin Demirtaş, gewählte Bürgermeister:innen wie Gülten Kışanak, lokale Politiker:innen, Menschenrechtsaktivist:innen, Journalist:innen bleiben nach dem Wahlsieg Erdogans hinter Gittern.
Nach «Gefängnis oder Exil» von 2021, in dem ehemalige Bürgermeister*innen im politischen Exil dokumentiert werden, handelt der neue Dokumentarfilm «Tearing Walls Down» vom Leben und politische Wirken von drei inhaftierten HDP-Politikerinnen: Aysel Tuğluk, Figen Yüksekdağ und Gültan Kışanak als Teil der kurdisch-türkischen Frauenbewegung. «Tearing Walls Down» zeichnet die politischen Portraits der HDP-Abgeordneten von den Geburtsstätten bis hin zum Kandıra-Gefängnis, in dem sie aktuell inhaftiert sind. Im Film kommen ihre Familien, Freund*innen und Genoss*innen zu Wort, denen es gelingt, sich politisch und dennoch sehr persönlich zu den drei Gefangenen zu äussern. Ergänzend äussert sich die exilierte, ehemalige Abgeordneten, Sibel Yiğitalp im Film.
Der Titel des Films stammt aus dem Gedichtband von Figen Yüksekdağ.
Der «Brückenschlag Zürich <–> Amed/Diyarbakır» wird den Film am 29. Oktober im Volkshaus Zürich aufführen, verbunden mit einem Gespräch zu «Politische Gefangene und der Kampf der Frauen um ihre Rechte» mit Evin Jiyan Kışanak (Tochter von Gültan Kışanak) und der ehemaligen HDP-Abgeordneten Sibel Yğitalp, die jetzt im Exil lebt.